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Inflation und Kaufkraftzuwachs

Wie wirkt sich eine steigende Inflation auf den Kaufkraftzuwachs einer Geldanlage aus?

Seit kurzem sind die aktuellen Zahlen für die Inflation in aller Munde. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat für den Zeitraum von September 2006 bis September 2007 eine Inflation von 2,4 Prozentpunkten ermittelt. Doch damit nicht genug, erwarten doch Experten für 2008 eine Geldentwertung von rund drei Prozent. Die historische Entwicklung der Teuerungsrate seit 1992 haben wir Ihnen, basierend auf den Daten des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden, auf der folgenden Seite einmal übersichtlich zusammengefasst: Inflation und Teuerungsrate

Doch wie wirkt sich nun eine steigende Inflation auf die reale Rendite, also den Kaufkraftzuwachs des angelegten Geldes aus? Hierfür müssen wir vom nominalen - also zahlenmäßigen - Wertzuwachs zuerst die Steuern und dann die Inflation abziehen. Das Ergebnis ist dann der reale Kaufkraftzuwachs oder im negativen Fall der Kaufkraftverlust:

Kaufkraftzuwachs = Nominalrendite - Steuern - Inflation

Das ganze wollen wir nun an einem Beispiel für verschiedene Situationen und Szenarien bezüglich Inflation und Steuern durchrechnen:

Beispiel 1 – vollständig zur Verfügung stehender Sparerpauschbetrag

Ein Sparer legt 15.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto zu 4,50 Prozent pro Jahr an. Die Höhe der Zinserträge übersteigen dabei seinen Sparerpauschbetrag von 801 Euro pro Jahr nicht. Die ab 2009 geltende Abgeltungssteuer in Höhe von 26,375 Prozent inkl. Solidaritätszuschlag kann daher unberücksichtigt bleiben, da er bei eingereichtem Freistellungsauftrag für Kapitalerträge keine Steuern auf seine erzielten Zinsen zahlen muss. Wir können uns daher direkt dem Einfluss der Inflation auf die reale Kaufkraftentwicklung seines Geldes widmen. Die nachfolgende Tabelle gibt dabei die Wertentwicklung vor und nach Berücksichtigung der Inflation für unterschiedliche Teuerungsraten an:

Zinsen
pro Jahr
davon zu versteuern Steuer-
satz
Zinsen nach Steuern (Euro) Zinsen nach Steuern (Prozent) Inflation realer Wertzuwachs Veränderung in Prozent
675,00 0,00 26,375% 675,00 4,50% 0,00% 4,50% 0,00%
675,00 0,00 26,375% 675,00 4,50% 0,50% 4,00% -11,11%
675,00 0,00 26,375% 675,00 4,50% 1,00% 3,50% -22,22%
675,00 0,00 26,375% 675,00 4,50% 1,50% 3,00% -33,33%
675,00 0,00 26,375% 675,00 4,50% 2,00% 2,50% -44,44%
675,00 0,00 26,375% 675,00 4,50% 2,50% 2,00% -55,55%
675,00 0,00 26,375% 675,00 4,50% 3,00% 1,50% -66,66%
675,00 0,00 26,375% 675,00 4,50% 3,50% 1,00% -77,77%
675,00 0,00 26,375% 675,00 4,50% 4,00% 0,50% -88,88%
675,00 0,00 26,375% 675,00 4,50% 4,50% 0,00% -100,00%
675,00 0,00 26,375% 675,00 4,50% 5,00% -0,50%

Interessant ist dabei zu sehen, dass der prozentuale Verlust an realer Kaufkraft umso größer wird, je stärker die Inflation ansteigt. Bei einer Inflation von 2 Prozentpunkten pro Jahr erzielt unser Anleger noch eine reale Wertentwicklung von 2,50 Prozent. Bei einer Inflation von 3 Prozentpunkten hingegen, erzielt er nur noch 1,50 Prozent reale Wertentwicklung pro Jahr. Der Anstieg der Inflationsrate um 33 Prozent (von 2 auf 3 Prozentpunkte) bewirkt in unserem Beispiel einen Rückgang der realen Kaufkraft um 40 Prozent (von 2,50 Prozent auf 1,50 Prozent pro Jahr).

Schauen wir uns das ganze nun an einem Beispiel an, bei welchem die Zinserträge des Anlegers seinen Sparerpauschbetrag übersteigen.

Beispiel 2 – Die Zinserträge übersteigen den Sparerpauschbetrag

Wieder legt unser Sparer 50.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto zu 4,50 Prozent Zinsen pro Jahr an. Die Zinsen werden wieder quartalsweise gezahlt, um den Zinseszinseffekt so gut als möglich auszunutzen. Die den Freibetrag übersteigenden Zinsen müssen ab 2009 mit dem Abgeltungssteuersatz von 25 Prozent zuzüglich 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag versteuert werden. Die reale Wertentwicklung nach Steuern und Inflation gibt die nachfolgende Tabelle für unterschiedliche Teuerungsraten wieder:

Zinsen
pro Jahr
davon zu versteuern Steuer-
satz
Zinsen nach Steuern (Euro) Zinsen nach Steuern (Prozent) Inflation realer Wertzuwachs Veränderung in Prozent
2.250,00 1.449,00 26,375% 1.867,83 3,74% 0,00% 3,74%
2.250,00 1.449,00 26,375% 1.867,83 3,74% 0,50% 3,24% -13,38%
2.250,00 1.449,00 26,375% 1.867,83 3,74% 1,00% 2,74% -26,77%
2.250,00 1.449,00 26,375% 1.867,83 3,74% 1,50% 2,24% -40,15%
2.250,00 1.449,00 26,375% 1.867,83 3,74% 2,00% 1,74% -53,54%
2.250,00 1.449,00 26,375% 1.867,83 3,74% 2,50% 1,24% -66,92%
2.250,00 1.449,00 26,375% 1.867,83 3,74% 3,00% 0,74% -80,13%
2.250,00 1.449,00 26,375% 1.867,83 3,74% 3,50% 0,24% -93,69%
2.250,00 1.449,00 26,375% 1.867,83 3,74% 4,00% -0,26%
2.250,00 1.449,00 26,375% 1.867,83 3,74% 4,50% -0,76%
2.250,00 1.449,00 26,375% 1.867,83 3,74% 5,00% -1,26%

Die Unterschiede im Bezug auf den realen Wertzuwachs sind deutlich zu erkennen. Dadurch, dass ein Teil der Zinsen versteuert werden muss, fällt die Nachsteuerrendite niedriger aus, als im ersten Beispiel. Das hat zur Folge, dass jetzt schon bei einer Inflation von etwas mehr als 3,50 Prozentpunkten der reale Zuwachs an Kaufkraft auf null fällt. Im vorangegangenen Beispiel waren es noch 4,50 Prozentpunkte, bis unser Anleger keinen realen Kaufkraftzuwachs mehr erzielte.

Aus diesen beiden Beispielen lassen sich folgende Schlüsse ziehen:

  • Steigt die Inflation über die Nachsteuerrendite, erleidet der Anleger einen realen Verlust an Kaufkraft
  • Bleibt der Anleger mit seinen Zinserträgen unterhalb des Sparerpauschbetrages, sind Vor- und Nachsteuerrendite identisch und der Anleger kann eine wesentlich höhere Inflation verkraften, ohne einen Kaufkraftverlust seines angelegten Geldes zu erleiden.

Eine Übersicht attraktiv verzinster Festgeld- und Tagesgeldkonten, mit denen Sie optimal vom Zinseszinseffekt und einer hohen Vorsteuerrendite profitieren können, haben wir auf den folgenden Seiten für Sie zusammengestellt:

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