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Bundesschatzbriefe

Was sind Bundesschatzbriefe?

Einst gehörte er zu den begehrtesten Anlagen für sicherheitsliebende Sparer und steht nun nach über vier Jahrzehnten kurz vor dem Aus. Den Bundesschatzbrief wird als Daueremission herausgegeben. Das entsprechende Wertpapier wird somit nicht einmalig, sondern laufend an den Anleger weitergegeben. Generationsübergreifend diente diese Anlageform seit 1969 zur Vermögensbildung. Erworbene Bundesschatzbriefe können während der Laufzeit an Dritte weitergegeben werden, weshalb aus Sicht von Eltern und Großeltern diese Lösung gerade zur zukünftigen Unterstützung für Kinder und Enkelkinder gern genutzt wurde. Auch die relativ kurze Laufzeit lässt sich hervorragend mit Sparzielen vereinbaren. Ab einer monatlichen Einlage von 50 Euro beziehungsweise 52 Euro beim Direkterwerb über die Finanzagentur waren Bundesschatzbriefe auch für Kleinanleger eine interessante Alternative. Aus Kostengründen wird der Vertrieb von Privatkundenprodukten laut Aussage der Bundesfinanzagentur zum 31.12.2012 eingestellt.

Wie sicher sind Bundesschatzbriefe?

Da dieses Wertpapier nicht in den Börsenhandel gegeben wird, unterliegt es auch keinen nennenswerten Schwankungen. Der Anleger kann sich von Anfang an sicher sein, seine Einlage vom Schuldner, in diesem Fall der Bundesrepublik Deutschland, zurückzuerhalten. Gerade beim Typ B haben Anleger von Anfang an Gewissheit, welcher Betrag zum Ende der Laufzeit zur Auszahlung bereitsteht. Bundeswertpapiere sind nach § 1807 Absatz 1 Nr. 2 BGB mündelsicher. Sie unterliegen weder einem Kurs- noch einem Währungsrisiko.

Welche Typen von Bundesschatzbriefen gibt es?

Sparer haben die Wahl zwischen zwei Varianten des Bundesschatzbriefes und können somit variable Sparziele erreichen. Typ A sieht mit einer Laufzeit von sechs Jahren eine jährliche Ausschüttung der Zinsen vor, die dadurch in Intervallen versteuert werden müssen. Wahlweise stehen neben der Auszahlung auch Möglichkeiten zur Vereinbarung der Wiedereinlage der entstandenen Zinsen zur Verfügung.

Typ B hat eine Laufzeit von sieben Jahren und ist durch die Auszahlung des Anlagebetrages zusammen mit entstandenen Zinsen und Zinseszinsen, die am Ende der Laufzeit einmalig zu versteuern sind, transparenter für den Anleger. Im Gegensatz zum Typ A werden die Zinsen nicht jährlich ausgezahlt, sondern immer wieder zu einem im Vorfeld festgelegten Zinssatz angelegt. Der Sparer weiß von Anfang an, welchen Betrag er zum Auszahlungszeitpunkt zu erwarten hat, sofern er das Wertpapier bis zum Ende der Laufzeit behält.

Beide Typen können nach einer Laufzeit von einem Jahr schon zurückgegeben werden. Wichtig ist, dass nicht das Datum des Erwerbs zählt, sondern der erste Tag des Laufzeitjahres. Pro Gläubiger können bis zu 5000 Euro monatlich bei vorzeitiger Rückgabe ausgezahlt werden.

Wie hoch sind die Zinsen von Bundesschatzbriefen?

Um Anleger zu einer Haltung der Bundesschatzbriefe bis zum Ende der jeweiligen Laufzeit zu animieren, unterliegen sie einer progressiven Zinssteigerung. Somit sind die Zinsen zu Beginn der Laufzeit niedriger und steigen mit jedem Jahr an. Die Nominalzinstreppe reicht im Jahr 2012 bei Ausgabe 1 und 2 bei beiden Typen von 0,25 % im Anfangsjahr bis zu 2,0 % im sechsten beziehungsweise siebten Jahr. Die Rendite ist im ersten Jahr immer gleich zum Nominalzins, während sie in den Folgejahren sozusagen als Durchschnittswert der Zinssätze seit Auflage berechnet wird.

Bisher waren die Bundesschatzbriefe keinem Emissionsrhythmus unterlegen. Stieg der Nominalzins beispielsweise bei Bundesanleihen, wurde auch eine neue Auflage der Bundesschatzbriefe herausgegeben. Wurden zuvor Bundesschatzbriefe mit schlechteren Konditionen erworben, konnten diese bei Neuauflage nach einer bereits abgelaufenen Frist von einem Jahr kostenfrei umgeschichtet werden.

Die Zinsen werden unter steuerlicher Beachtung ausgezahlt. Der Rückzahlungswert je 100 Euro kann in veröffentlichten Tabellen (z. B. in Tageszeitungen, Teletext oder Börseninformationsdiensten) eingesehen werden. Unter Zinsaspekten empfehlen wir, aktuelle Festgeldangebote mit den Zinssätzen von Bundesschatzbriefen zu vergleichen. Bei ähnlicher Sicherheit (gesetzliche Einlagensicherung) bieten Festgeldkonten oft eine deutlich höhere Verzinsung:

Eine Übersicht aktueller Tagesgeldkonten, auf denen Sie besonders attraktive Tagesgeldzinsen bekommen, finden Sie hier:

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Wo kann man die Bundesschatzbriefe erwerben?

Um diese attraktive Anlagemöglichkeit nutzen zu können, bietet sich die Einrichtung eines Schuldbuchkontos direkt bei der Finanzagentur. Auf diesem Wege entstehen dem Anleger auch langfristig keine Depotgebühren oder andere Kosten. Diese Möglichkeit besteht jedoch ab dem 22. August 2012 nicht mehr, da ab diesem Zeitpunkt keine neuen Einzelschuldbuchkonten mehr eingetragen werden. Die Eröffnung eines Schuldbuchkontos ist auch per Internet mit dem Ausdruck der entsprechenden Formulare und einer Identitätsbestätigung über das Postident-Verfahren möglich. Bundesschatzbriefe können dann bequem per Lastschriftverfahren oder Überweisung erworben werden. Auch eine Order per Post ist möglich. Die entsprechenden Formulare können auf der Internetseite der Finanzagentur heruntergeladen werden.

Anlegern ist es bis zum 31.12.2012 weiterhin möglich, Depotkonten über die Hausbank zu führen, um dort die erworbenen Bundesschatzbriefe verwahren und verwalten zu lassen. Auf diesem Wege fallen allerdings ab dem 01.01.2013 Gebühren für Depotführung und Transaktionen an, die abhängig von der jeweiligen Bank höher oder niedriger ausfallen können.

Wo erhalte ich Informationen?

Auf der Internetseite der Finanzagentur http://www.bundeswertpapiere.de wird ausführlich über die Bundesschatzbriefe, deren Erwerb und Konditionen, informiert. Auskünfte erteilen auch Banken und Sparkassen, hier allerdings oftmals nur auf hartnäckiges Nachfragen.